Bemerkenswerte Funde im Norden Coahuilas Michael Lange (Text) & Reto Dicht (Fotos) Bevor die Gestaltung dieses Themenheftes über E. ctenoides in die heiße Phase ging, stand ein wesentliches Problem im Raum: Woher bekommen wir Standortfotos mit blühenden Pflanzen! Die Internetrecherche ergab eine Reihe von Treffern und so wurden wir vor allem im Süden des deutschen Sprachraumes an potenziellen Foto- und Textautoren fündig. Außerdem war mir noch eine Publikation in Erinnerung, die während meiner inaktiven Phase erschienen war und in der mit schönen Fotos über E. ctenoides und seine Begleitarten berichtet wurde (vgl. DICHT, 2007). Tatsächlich erhielt ich neben sehr freundlicher Antwort auch die Erlaubnis, den 2006er-Fotofundus von Dr. Reto Dicht für unsere Publikationen zu nutzen. Meine Freude über diese hervorragenden und farblich fantastischen Bilder hätte kaum größer sein können! Zwischenzeitlich konnte das Redaktionsteam mit fundierter zoologischer Unterstützung den nordwestlich von Muzquiz an E. ctenoides-Blüten fressenden Käfer mit ziemlicher Sicherheit als Acmaeodera quadrivittatoides identifizieren. Leider gibt die Erstbeschreibung dieser Art (NELSON & WESTCOTT, 1995) nur einen vagen Einblick in die Ökologie insbesondere der Larven, von denen man damals nicht einmal die Futterpflanzen kannte. Imagos wurden ab Mitte April jedoch schon auf Blüten verschiedener Sukkulenten gefunden und E. ctenoides wäre hier zu ergänzen. Es gibt eine sehr ähnliche Käferart, Acmaeodera quadrivittata, die aber im Südwesten der USA und im nordwestlichen Mexiko einschließlich dem Norden der Baja beheimatet ist. Diese wurde u.a. schon auf den Blüten von E. rigidissimus gesichtet. Es ist also nicht auszuschließen, dass auch unsere Echinocereen zu den Futterpflanzen dieser Käferlarven gehören! Der im nordwestlichen Teil des Verbreitungsgebietes von E. ctenoides per Zufall gefundene rotblühende Echinocereus wächst gar nicht so weit vom rotblühenden Fund, über den BERRESFORD (in diesem Heft) berichtet. Er sollte wegen seiner ungewöhnlichen Blütenfarbe weder als E. ctenoides noch als E. pectinatus subsp. wenigeri angesprochen werden. Rotblühende E. dasyacanthus sind in dieser Region bisher ebenfalls nicht bekannt. Ist (auch?) diese Pflanze eine Naturhybride? Jedenfalls stehen ein blühender E. ctenoides und eine typisch bedornte Sämlingspflanze nur ca. 200 m Luftlinie entfernt! Danksagung Lutz Behne & Prof. Dr. Holger Dathe, Senckenberg, Deutsches Entomologisches Institut, Müncheberg. Quellen Siehe Anhang